Stottern/Poltern

Stottern und Poltern sind Redeflussstörungen.

Stottern zeigt sich als ungewollte Unterbrechung des natürlichen Redeflusses. Es werden Laute, Silben oder Wörter wiederholt oder einzelne Laute gedehnt. Mitunter ist die Artikulation völlig blockiert. Sekundärsymptome wie Mitbe­wegungen im Gesicht oder von Körperteilen können die eigentliche Sprechstörung begleiten und noch verstärken.

Über die genauen Ursachen des Stotterns ist sich die Forschung bis heute nicht einig. Vermutlich liegt jedoch eine neuro­physiologisch bedingte Anlage zugrunde.

Therapeutisch können Techniken zur Verflüssigung der Sprechweise erlernt und Strategien zum souveränen Umgang mit dem Stottern aufgebaut werden.

Wenn jüngere Kinder betroffen sind, wird zunächst abgeklärt, ob es sich bei der Symptomatik um ein sogenanntes „Entwick­lungs­stottern“ handelt oder ob das betroffene Kind bereits ein Störungsbewusstsein und einen Leidensdruck entwickelt hat. Hier nimmt die Beratung der Bezugspersonen breiten Raum ein, damit diese lernen, durch einen adäquaten Umgang mit den Redeunflüssigkeiten, diese nicht zu verstärken, sondern dem Kind im Gegenteil mehr Sicherheit beim Sprechen zu vermitteln.

Poltern zeigt sich als überhastetes Sprechen mit undeutlicher Artikulation und wird von der Umwelt oft als „Nuscheln“ wahrgenommen. Teilweise werden im übereilten Sprech­vorgang Laute, Silben oder sogar Wörter „übersprungen“, also weggelassen. Betroffene Patienten zeigen oftmals kein Störungsbewusstsein, berichten aber, dass sie häufig nicht verstanden werden.